Sparen bei der Bildung kommt Frankfurt teuer zu stehen

PM des Vorsitzendenteams zum Frankfurter Haushaltsentwurf 2023

Der GEW Bezirksverband Frankfurt warnt eindringlich vor Kürzungen im Bildungsbereich, insbesondere bei der frühkindlichen Bildung. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft wendet sich entschieden gegen angekündigte Kürzungen im Bildungsbereich. Der Frankfurter Haushaltsentwurf sieht ab 2023 rund 70 Millionen Euro an jährlicher Einsparung in diesem Bereich vor.

„Uns erreichen immer mehr Aussagen von Erzieherinnen und Erziehern, die sich und ihre Arbeit überhaupt nicht wertgeschätzt sehen“, legt Laura Preusker, Co-Vorsitzende der Frankfurter GEW, dar. Viele Beschäftigte machten sich Gedanken, ob sie das Berufsfeld nicht verlassen sollten, da sie wegen der aktuellen Arbeitsbedingungen keine Perspektive mehr für sich sähen. “Eine Verschlechterung der Fachkraft-Kind-Relation durch eine Vergrößerung der Kindergruppen wäre eine fatale Entscheidung,“ fährt Preusker fort. “Dies würde den gravierenden Fachkraftmangel mit Sicherheit noch drastisch verschärfen.“

Ergänzend stellt Sebastian Guttmann, Co-Vorsitzender des GEW Bezirksverbands Frankfurt, fest: „Der damit verbundene Qualitätsverlust in der frühkindlichen Bildung geht direkt zu Lasten der Kinder und Familien. Wenn es um die Öffnung von Bildungseinrichtungen geht, wird immer und auch zu recht auf deren Bedeutung für die Entwicklung der Kinder Bezug genommen. Erstaunlicherweise endet diese Argumentation sofort, wenn es um Geld geht. Nimmt man die langfristigen Folgekosten in den Blick, übertreffen diese das Einsparpotential im Bildungsbereich um ein Vielfaches.“

Der GEW Bezirksverband Frankfurt fordert schon lange eine Rücknahme der Gewerbesteuersenkung, die für die Stadt zu deutlichen Mehreinnahmen führen würde. Jetzt zeigt sich erneut, wie dringend diese Einnahmen gebraucht würden. Die regierende Koalition sollte ihr kategorisches Nein zu zusätzlichen Einnahmen noch einmal überdenken – offensichtlich werden sie für eine positive Gestaltung der Zukunft dringend gebraucht.

Laura Preusker und Sebastian Guttmann

Vorsitzendenteam GEW Bezirksverband Frankfurt