Rechnungshof verrechnet sich! Frühkindliche Bildung braucht bessere Arbeitsbedingungen und mehr Qualität – nicht weniger

PM des Vorsitzendenteams zu Sozialkürzungsplänen des Hessischen Rechnungshofes

Auf scharfe Kritik der Bildungsgewerkschaft GEW stoßen die Vorschläge des Hessischen Rechnungshofes, pädagogisches Personal in Frankfurter Kitas schlechter zu bezahlen und Zuschüsse an freie Träger zu kürzen.
In einer nichtöffentlichen Sitzung des Ausschusses für Controlling und Revision hatte der Präsident des Rechnungshofes, Walter Wallmann, zudem vorgeschlagen, die Größe der Kindergruppen von 20 auf 25 Kinder heraufzusetzen. Die Gebührenfreiheit für 3 bis 6- Jährige Kinder solle aufgehoben werden.
„Diese Rechnung geht zu Lasten der Beschäftigten, der Kinder und Familien“, kritisiert die Vorsitzende der Frankfurter GEW, Laura Preusker. „Die Vorschläge stellen eine tiefe Missachtung der Pädagog:innen in den Kitas dar. Dass die Arbeit in Kitas anspruchsvoll ist und dringend eine Aufwertung benötigt hat sich zum Rechnungshof wohl noch nicht herumgesprochen.“ Nicht die Eingruppierung der Arbeit in den Kitas als „schwierige Tätigkeit“ sei zu hinterfragen, sondern die Kürzungsvorschläge des Rechnungshofes.
„Der Rechnungshof verfolgt allein neoliberale Kürzungsabsichten und argumentiert frei von jeglicher pädagogischen Sachkenntnis,“ kommentiert Sebastian Guttmann, Co-Vorsitzender des  GEW Bezirksverbands Frankfurt. Der Vorschlag, die Gruppengröße heraufzusetzen schlage dem Fass den Boden aus. „Die Bedeutung frühkindlicher Bildung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Belastungen für die Kinder allseits offensichtlich sind, die Ressourcen für die Unterstützung verschlechtern zu wollen, das ist tatsächlich unglaublich!“

Laura Preusker und Sebastian Guttmann

Vorsitzendenteam GEW Bezirksverband Frankfurt