Gleiches Honorar für gleiche Arbeit!

DaF-Kursleitende protestieren im Bildungsausschuss Frankfurt

Karola Stötzel, stellv. Landesvorsitzende GEW Hessen, übergab der Bildungsdezernentin Weber zu Beginn ein an sie und die Leitung der Volkshochschule gerichtetes Schreiben, in dem die GEW die Forderungen der Honorarlehrkräfte an der VHS unterstützt.

Gleich zur ersten Sitzung des neuen Frankfurter Bildungs- und Integrationsausschuss mit Dezernentin Sylvia Weber (SPD) meldete sich eine Delegation von DaF-Kursleitenden der VHS Frankfurt in der Bürgersprechstunde zu Wort.

Die Sprecherin der DaF-Initiativ-Gruppe, Susanne Roether, begrüßte überfällige die Entscheidung des Bundesamtes für Migration (BAMF) vom Juli 2016 die Honorare der Integrationskursleitenden auf 35 Euro je Unterrichtsstunde zu erhöhen. Nun könnten die Kursleitenden in den Integrationskursen etwas besser gestellt werden und erhielten ein Honorar, welches die Lebensbedingungen für einige Kursleitende verbessere und den Bedingungen des Tarifvertrages über den Mindestlohn in der Weiterbildung annährend entspräche.

Leider jedoch hätten die Kolleginnen und Kollegen erfahren müssen, dass die VHS plane, die Honorare in den Kursen für Deutsch als Fremdsprache, die „nicht vom Bundesamt finanziert werden“ nur auf 26 Euro zu erhöhen. „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie in einem Raum unterrichteten und für die gleiche Arbeit wie ihre Kollegin nebenan nur 65% der Bezahlung erhalten würden?“, fragte Susanne Roether und nannte diese Bezahlung ein „skandalöses Zweiklassen-System“.  

Der Aktion angeschlossen hatten sich auch Sprachenlehrkräfte aus dem Bereich Fremdsprachen, deren Honorare weiterhin auf 21, 50 € gehalten werden sollen. Dezernentin Weber antwortete den Honorarkräften, dass ihr die Problemlage -  auch aufgrund des Streiks und der Öffentlichkeitsarbeit - der Kursleitenden an der VHS bekannt sei. Sie habe für „die kommenden Haushaltsberatungen“ das Thema Honorarerhöhung angemeldet und durchaus positive Signale für eine Honorarerhöhung – zumindest für Kursleitenden im Bereich DAF –  erhalten.  Sie wies auch auf ein verabredetes Gespräch mit den Kursleitenden im September hin.

Karola Stötzel, stellv. Landesvorsitzende GEW Hessen, übergab der Bildungsdezernentin Weber zu Beginn ein an sie und die Leitung der Volkshochschule gerichtetes Schreiben, in dem die GEW die Forderungen der Honorarlehrkräfte an der VHS unterstützt. Die Stadt Frankfurt hatte sich in der Stadtverordnetenversammlung vom März 2012 einen Tariftreuebeschluss verabschiedet. Daher verwies Karola Stötzel  in dem Schreiben auch auf die Möglichkeit, für die wirtschaftlich abhängigen und sozial schutzwürdigen „arbeitnehmerähnlichen Personen“ einen Tarifvertrag abzuschließen, durch den die „skandalöse Situation“, dass die  Honorare an der VHS seit 15 Jahren nicht nennenswert erhöht worden seien, vermieden werden könnte.  „Mindestens aber können die Kursleitenden in Frankfurt eine Honorarhöhe erwarten, die dem Niveau des Mindestlohns in der Weiterbildung entspricht. Daher fordere ich Sie dringend auf, Ihre Entscheidung, die Honorare der Kursleitenden im Bereich Sprachen nicht oder lediglich auf 26 Euro zu erhöhen,  zu überdenken und den Grundsatz, gleichwertige Arbeit gleich zu entlohnen, einzuhalten.“, so Karola Stötzel abschließend.

Honorarerhoehung_Kursleitung