Es ist Zeit für eine Bildungswende in Hessen!

PM der GEW BV Frankfurt zur Demonstration in Frankfurt mit über 1.100 Teilnehmenden vom 20.9.23

Am heutigen Mittwoch, dem Weltkindertag, sind rund 1.100 Personen in Frankfurt für gute Bildung auf die Straße gegangen. Die Demonstrierenden trafen sich um 15 Uhr am DGB Haus.  Es fanden zeitgleich weitere Demonstrationen in Kassel, Fulda, Gießen und Darmstadt statt. Landesweit demonstrierten so Schüler:innen, Eltern und Pädagog:innen gemeinsam für eine Bildungswende.

Die Kolleginnen und Kollegen seien es leid, mit Phrasen abgespeist zu werden, sagte Laura Preusker, Vorsitzende des BV Frankfurt auf der Bühne in Frankfurt: „Wir stehen heute hier, weil das Bildungssystem von der Kita über die Schule und die Erwachsenenbildung bis zur Hochschule in einer tiefen Krise steckt.“ In allen Bildungsbereichen sei es normal geworden, den Mangel zu verwalten. „Beispielsweise geben wir mit unserem 15-Punkte-Programm gegen den Lehrkräftemangel der hessischen Politik eine Hilfestellung.“ Es fehle anscheinend noch am politischen Willen, die benötigten finanziellen Mittel für eine bessere Bildung bereitzustellen, betonte Sebastian Guttmann, Vorsitzender des BV Frankfurt.

Oli Zozmann wies auf die schwierige Situation in den Kitas und in der sozialen Arbeit hin: „Den Fachkräftemangel – auch in den Kitas in Frankfurt – kann man nicht wegdefinieren oder herunterrechnen. Genau das versucht die Landesregierung aber. Das mag am Schreibtisch funktionieren, in der Praxis aber nicht! Nur wer sich ehrlich den Problemen stellt, wird sie lösen können.“ Die Überlastung der Beschäftigten in der sozialen Arbeit und in den Kitas müsse beendet werden.

Deutschland und Hessen rühmten sich, Wissensgesellschaften zu sein, stellte Simone Claar, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Hessen fest. Dabei werde ein bespielloser Widerspruch deutlich: „In der HOCHSCHULE in Frankfurt sollen die innovativen Ideen von morgen entstehen. Aber die Studierenden und die Beschäftigte lernen und arbeiten in prekären Verhältnissen. Das ist nicht nur paradox, das ist ein Skandal!“ Daher forderte sie gute, tarifvertraglich geregelte Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten an den hessischen Hochschulen. Eine Entfristungsoffensive müsse langfristige berufliche Perspektiven eröffnen.

­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­Die landesweiten Demonstrationen zogen sich wie ein „Bildungsblitz“ durch Hessen. Sie waren von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis initiiert worden. Diesem gehören die GEW Hessen, die Landesschüler*innenvertretung, der Landeselternbeirat und weitere Organisationen an. Die Demonstrationen sind Teil der bundesweiten „Bildungswende JETZT!“. In den anderen Bundesländern werden vielfältige Aktionen am 23. September stattfinden.