Digitaler ist noch nicht besser

Veranstaltung des Club Voltaire am 2.6.22, 19h mit Tim Engartner und Dirk Kretschmer

In Corona-Zeiten täuscht die Euphorie von Politikern bei der Digitalisierung über schwere Mängel im Bildungssystem hinweg*

So erfreulich es ist, dass die Zeiten des Corona-Lernens das E-Learning beschleunigen, so groß die darin liegenden Gefahren. Nicht nur, dass der Einfluss der auf Aufträge hoffenden Tech-Konzerne steigt. Ein 5,5 Milliarden Euro schwerer „Digitalpakt Schule“ löst noch keines der durch Corona nur noch stärker zu Tage getretenen Probleme unseres Bildungssystems wie Unterfinanzierung, marode Gebäude, zu große Klassen, Verschärfung sozialer Ungerechtigkeiten, fehlende Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, mangelnde Personalausstattung der Schulen usw. Und steigt die Lese- und Schreibkompetenz, wenn das Schulbuch gegen ein Tablet getauscht wird oder ist vielmehr das Whiteboard nur methodisches Werkzeug wie Tafel und Kreide? Wie kann die Vermittlung digitaler Mündigkeit an die Schülerinnen und Schüler gelingen? Oder wie kann die Nutzung digitaler Tools, statt einer weiteren Verdichtung des Arbeitsalltags der Lehrkräfte voranzutreiben, die Lehrkräfte stattdessen entlasten?

Diese Fragen wollen wir diskutieren mit:

Prof. Dr. Tim Engartner, Professor für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Ökonomische Bildung an der Uni Köln und Verfasser eines Dossiers der Rosa-Luxemburg-Stiftung "Ökonomisierung schulischer Bildung. Analysen und Alternativen“.

Dirk Kretschmer, Personalrat, Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) BV Frankfurt, unterrichtet Politik und Wirtschaft sowie Physik an einem Oberstufengymnasium in Frankfurt.

Anmeldung zur Präsenz- und zur Onlineteilnahme über www.club-voltaire.de

*Wir dokumentieren hier den Ankündigungstext des Club Voltaire