Pressemitteilung der GEW Stadtverband Frankfurt
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Niedersachsen hat entschieden: Die Arbeitszeit von Lehrkräften ist messbar und über dokumentierte Überstunden besteht ein Anspruch auf Entschädigung. Einem inzwischen pensionierter Grundschulrektor wurden 31.000€ als Ausgleich für geleistete Mehrarbeit zugesprochen. Die GEW Niedersachsen wertet dieses Urteil als wegweisenden Erfolg im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen. Der GEW Stadtverband Frankfurt begrüßt dieses Urteil!
Hier geht es zu den Pressemitteilungen des OVG und der Bundes-GEW:
>> https://t1p.de/PM_OVGNds_20250211
>> https://t1p.de/PM_GEW_20250212
Genau wie die GEW Niedersachsen, hat der GEW-Stadtverband im Jahr 2020 eine Arbeitsbelastung- und Arbeitszeitstudie in Kooperation mit der Uni Göttingen an Frankfurter Schulen durchgeführt. (Frankfurter Arbeitszeitstudie 2020, 1.199 Teilnehmende aus 4 Schulformen an 64 Schulen, Frankfurter Arbeitsbelastungsstudie: 1.477 Teilnehmende aus 5 Schulformen an 69 Schulen). Die Studie und ihre Ergebnisse sind hier zu finden:
>> https://www.gew-hessen.de/themen/arbeitsbelastung
Diese Studie hat in Niedersachsen bereits im Jahr 2025/16 stattgefunden. Mit nahezu denselben Ergebnis:
Lehrerarbeitszeit ist messbar! Wir haben es bewiesen und es braucht nicht mehr diskutiert zu werden!
Das Ergebnis der Frankfurter Studie, die exemplarisch für die Belastungen aller Lehrkräfte in Hessen nachweist, wurde von der Hessischen Landesregierung bisher ignoriert.
Die Hessische Landesregierung muss endlich handeln!
Das Urteil aus Niedersachsen setzt die hessische Landesregierung unter Zugzwang. „Es muss endlich eine gesetzliche Regelung zur verpflichtenden Arbeitszeiterfassung und dem Ausgleich von Mehrarbeit geben“, betont Sebastian Guttmann, Vorsitzender des Stadtverbands Frankfurt.
Die großen Probleme geht das Kultusministerium bisher nicht an! Lange Arbeitszeiten, hohe Arbeitsintensität (z.B. Klassenlehrertätigkeiten ohne Entlastungen, erhebliche Zunahme von Verwaltungsaufgaben, nicht funktionsfähige Online-Portale, etc.) und schlechte Arbeitsbedingungen - wie marode Schulen, schlechte Ausstattung - führen langfristig zur psychischen Erschöpfung und zur Gefährdung der Gesundheit von Beschäftigten. „Unsere Studie hat ergeben, dass Lehrkräfte deutlich stärker als andere Berufsgruppen von Burnout gefährdet sind“, sagt die Vorsitzende des GEW-Stadtverbands Laura Preusker. „Es ist Zeit für echte Entlastungen, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen müssen in den Blick genommen und verbessert werden. „Dieses Urteil ist ein weiter wichtiger Schritt, um die Rechte der Lehrkräfte durchzusetzen. Nun ist die Landesregierung in der Pflicht, die notwendigen Maßnahmen vorzu ergreifen," sagen die beiden Vorsitzenden.